Ein Heilkräutergarten ist fast überall leicht anzulegen und eine Bereicherung für die Hausapotheke und Küche. Die Verbreitung der Heilkräuterkunde ist eng an das Christentum und an die christlichen Lebensgemeinschaften der Klöster gebunden. Denn zum Kloster gehörte der Klostergarten: Er versorgte die Bewohner und diente der Vermehrung und Verbreitung des Wissens über den Anbau von Nutz- und Heilpflanzen. In den Klosterbibliotheken studierten Mönche und Nonnen die Erkenntnisse antiker Heilkundiger und schrieben ihre eigenen Erfahrungen mit der Wirkung von Drogen nieder. Darüber, wie ein Klostergarten anzulegen war, sind die Aufzeichnungen allerdings rar.
Mein Klosterkräutergarten, er ist ein Hort der Sille und ein Loblied auf die Schöpfung!
Planung eines eigenen Klosterkräutergarten
Die ersten Regeln zum Heilpflanzenanbau stellten die Benediktiner auf. Detaillierte Pläne existieren von den Klosterkräutergarten auf der Insel Reichenau. Wir wissen auch, dass Karl der Große wichtige Impulse für den Heilkräuteranbau gegeben hat. Seine Landgüterordnung führte hierzulande nicht wenige zuvor unbekannte Pflanzen ein. So wurde zum Beispiel der Liebstöckel im Klostergarten heimisch. Die Heilkundigen widmeten sich dem Dienste an den Kranken mit christlicher Hingabe. Dabei schöpfen sie aus dem Erfahrungsschatz der Volksheilkunde und gaben ihrerseits Wissen an der Bevölkerung weiter. So nahmen sie auch Einfluss auf die Gestaltung der Bauerngärten, in denen Heilkräuter bald selbstverständlich waren. Ein Kräutergarten war immer auch ein Ort der Ehrerbietung und vor christlicher Symbolik erfüllt. Die Madonnenlilie etwa wuchs früher in jedem Garten. Wer sich zu Hause einen Klostergarten anlegen möchte, wird sich ein wenig beschränken müssen, denn die Liste der in den alten Anlagen angebauten Pflanzen ist lang.
Diese 12 Kräuter gehören unbedingt in einen Klostergarten
Die folgenden Heilkräuter gehören jedoch unbedingt hinein für Ihre Hausapotheke. Sie vertragen sich gut und passen zusammen in ein naturnahes Mischbeet.
- Arnika
- Kamille
- Königskerze
- Liebstöcken
- Malve
- Melisse
- Ringelblume
- Rosmarin
- Salbei
- Schlüsselblume
- Thymian
- Ysop
Arnika
Der streng geschützte Arnika mit ihren schönen Blüte ist eine sehr genügsame Pflanze. Erst vor wenigen Jahren ist es gelungen, Arnika für einen ertragreichen Feldanbau zu züchten.
Anwendungsgebiete
Wissenschaftlich anerkannt ist die äußerliche Anwendung von Arnikablüten bei der Behandlung von Verletzung- und Unfallfolgen wie Blutergüssen, Prellungen, Quetschungen und Verstauchungen.
Kamille
Verbessert den Boden und ist eine gute Begleiterin für jedes andere Heilkraut.
Anwendungsgebiete
Die Anwendung von Kamillenblüten bei Haut-, Schleimhaut- und Zahnfleischentzündungen sowie die innerliche Anwendung bei Krämpfen und entzündlichen Magen – Darm – Erkrankungen. In der Erfahrungsheilkunde haben sich Inhalationen und Spülungen der Atemwege bewährt.
Königskerze
Die Pflanze für den arzneilichen Gebrauch wurden in alten Kulturen vor allen in Ägypten angebaut, sie kann bis zu 2 Meter hoch werden.
Anwendungsgebiete
Königskerzenblüten sind Wissenschaftlich anerkannt bei Katarrhen der oberen Atemwege. In unserer Erfahrungsheilkunde wird die Königskerze neben Husten nach wie vor bei Hämorrhoiden und Durchfall sowie bei Ohrenschmerzen eingesetzt.
Liebstöcken
Wächst rasch zu einer großen Staude heran und braucht deshalb viel Platz.
Anwendungsgebiete
Wissenschaftlich wird die Anwendung der Liebstöckelwurzel zur Durchspülungstherapie bei entzündlichen Erkrankungen der Harnwege und zur Vorbeugung von Nierengrieß. Bei Verdauungsbeschwerden sowie bei Katarrhen der Atemwege sagt die Erfahrungsheilkunde.
Malve
Die Pflanze kann leicht mit dem Eibisch verwechselt werden, der allerdings ganz ähnliche Inhaltsstoffe und Wirkungen aufweist.
Anwendungsgebiete
Wissenschaftlich anerkannt ist die Anwendung von Malvenblätter und -blüten bei Schleimhautreizungen im Mund- und Rachenraum sowie bei trockenem Reizhusten. In der Erfahrungsmedizin wird die Wilde Malve innerlich zur Behandlung von Gastritis, Reizmargen, leichten Durchfall und zur Wundbehandlung verwendet.
Melisse
Die ausdauernde, bis zu 90 Zentimeter hohe Pflanze hat weißlich gelbe oder weiße Blüten. Die jungen Blätter können laufend geerntet werden; zum Trocknen schneidet man die Stängel kurz vor der Blüte.
Anwendungsgebiete
Melisse bei Magen-Darm-Beschwerden, die nicht durch organische Krankheiten hervorgerufen sind, und bei bedingten Einschlafstörungen das ist Wissenschaftlich anerkannt. In der Erfahrungsheilkunde wird Melisse auch bei nervösen Herzbeschwerden und als Stärkungsmittel in Erkältungszeit empfohlen.
Ringelblume
Die einjährige Ringelblume ist leicht zu kultivieren und sät sich bereitwillig selbst aus.
Anwendungsgebiete
In der Kräuterheilkunde hat die Ringelblume einen festen Platz. Wissenschaftlich anerkannt ist die äußerliche Anwendung von Ringelblumenblüten bei entzündlichen Mund- und Rachenschleimhaut. In der Erfahrungsheilkunde finden sich – bei äußerlichen Anwendungen – ebenfalls aller Arten von Haut und Wundbehandlungen.
Rosmarin
Sollte am einmal gewählten Standort stehen bleiben dürfen. Umgepflanzt zu werden, verträgt er nicht gut. (Vorsicht nicht frostsicher)
Anwendungsgebiete
Wissenschaftlich anerkannt ist die innerliche Anwendung von Rosmarinblättern und -Öl bei Verdauungsbeschwerden und krampfartigen Magen – Darm – und Gallestörungen. In der Erfahrungsheilkunde wird Rosmarin bei Frauenleiden wie nervöse Wechseljahre – und Menstruationsbeschwerden eingesetzt.
Salbei
Ist vielseitig verwendbar und wehrt Schnecken ab. Er sollte in keinen Heilkräutergarten fehlen.
Anwendungsgebiete
Die äußerliche und innerliche Anwendung von Salbeiblätter bei Schleimhautentzündungen im Mund- und Rachenraum bei Verdauungsbeschwerden ist Salbei wissenschaftlich anerkannt. Salbei in der Erfahrungsheilkunde wird auch als Hilfe bei Asthma, Bronchialkatarrhen und Kopfschmerz eingesetzt.
Schlüsselblume
Der früher vertraute Anblick von wilden Schlüsselblumen in Wald und Wiesen ist selten geworden. Die Heilpflanze ist streng geschützt und darf in der Natur schon lange nicht mehr gepflückt werde.
Anwendungsgebiete
Wissenschaftlich anerkannt ist die Anwendung von Schlüsselblumenwurzel und -blüten bei Katarrhen der Atemwege. Anwendungsbereiche in der Erfahrungsheilkunde Gicht, Rheuma, Zittern, Migräne, Schlaflosigkeit und Angstzustände. Das Tonikum soll bei Schwindelgefühle hilfreich sein.
Thymian
Der mehrjährige Thymian braucht einen trockenen, sonnigen Platz. Den ganzen Sommer über können frische Zweige gepflückt werden, wobei sie kurz vor der Blüte am aromatischsten sind.
Anwendungsgebiete
Wissenschaftlich anerkannt ist innerliche Anwendung von Thymiankraut bei den oberen Atemwegen, Bronchitis und Keuchhusten. Die Erfahrungsheilkunde empfiehlt zur äußerlichen Unterstützung bei rheumatischen Beschwerden, Hautproblemen und entzündlichen Erkrankungen in Mund- und Rachenraum.
Ysop
Die Staude Ysop lockt Bienen und Schmetterlinge an. Es gibt Sorten in verschiedenen Farben.
Anwendungsgebiete
In der Erfahrungsheilkunde zur Stärkung von Kreislauf, Herz und Darm hat sich Ysop bewährt. Er lindert auch Menstruationsbeschwerden. Ist auch eine wichtige Heilpflanze der Hildegard – Medizin.
Den Garten anlegen
Spätestens in April ist es Zeit, den Klosterkräutergarten anzulegen. Die häufig aus mediterranen Ländern stammenden Heilpflanzen fühlen sich an einem sonnigen, geschützten Standort am wohlsten, man sollte ihnen daher mit Bedacht wählen. Wer mehr als zwei Quadratmeter Platz zur Verfügung hat, kann überlegen, in welcher Form Wege angelegt werden sollen und ob ein kleiner Brunnen das Zentrum des Gartens bilden kann. Wasser als Mittelpunkt des Gartens hat eine lange Tradition. Den betenden Mönchen war es Inspiration und Quelle meditativer Stille zugleich. Bei der Anlage der Beete ist guter, tiefgründiger Boden wichtig. Man hebt ihn je nach Bodenbeschaffenheit etwa einen halben Meter tief aus und füllt gute Erde auf.
Bei schweren Böden ist es ratsam, etwas Kies oder Sand beizumischen, damit der Boden durchlässig bleibt. Schon vorhandene Beete werden im April aufgelockert und eine Schicht Kompost wird eigearbeitet. Einige Kräuter kann man schon im April unkompliziert direkt ins Freiland setzen. Man kann in einer guten Gärtnerei junge Pflanzen kaufen, es ist wichtig auf Arzneimittelqualität zu achten. (die Pflanzen erst nach den Eisheiligen setzen.)
Kaufen sie junge Pflanzen mit kräftigem Laub. Der Wurzelballen sollte sich gut aus dem Topf lösen lassen. Wählen sie im Zweifelsfall lieber kleinere Pflanzen.
Klug kombinieren
Richtig nebeneinandergesetzt bilden Heilpflanzen in naturnahen, gemischten Beeten robuste Gemeinschaften. Sie lassen sich leicht pflegen und erweisen sich als widerstandsfähig gegen Schädlinge und Krankheiten. Die Anordnung der Pflanzen sollte man allerdings genau planen für den Klosterkräutergarten. Es lohnt sich, schon vorab etwas Zeit zu investieren und für jede Pflanze die optimale Position im Beet zu finden. Hohe Stauden und Halbsträucher wie Rosmarin und Ysop sollten im Hintergrund des Klosterkräutergarten stehen. Es ist wichtig, sie nicht zu dicht nebeneinander zu pflanzen, sodass ihnen auch später noch ausreichend Platz zur Verfügung steht. Nicht jede Pflanze lässt sich im nachhinein versetzen – gerade Rosmarin liebt es nicht.
Akzente setzen
Beim Anordnen der Pflanzen beginnt man mit den großen Stauden, die dem Klostergarten seine Struktur geben. Nach dem Pflanzen müssen sie gut gewässert werden danach ordnet man die niedrigeren Kräuter und Blumen an. Je nach Farbe und Wirkung von Laub und Blüten lassen sich unterschiedliche Akzente setzen. Schon im Mai sind die eingekauften Kräuter angewachsen. Damit zum Beispiel der Salbei schön in die Breite wächst, ist es ratsam, seine Triebspitzen immer wieder abzuzwicken. Dämmen Sie das Wachstum von Kamille und Ringelblume rechtzeitig ein, wenn sie Platz sparen müssen.
Ruhe und Kraft ernten
Bald kann geerntet werden. Sammeln Sie die Blätter vor der Blüte und verwenden Sie alle Pflanzenteile so lange wie möglich frisch. Auch schmackhafter Tee lässt sich aus frischen Pflanzen zubereiten. Vor allem aber: Genießen Sie die Arbeit in Ihrem Garten! Ruhe und Kraft sind ein Teil der Ernte und das schöne aus Gottes Schöpfung.
Klostergärten dienten früher zur Selbstversorgung. Es wurden somit nicht nur Gemüse und Obst angepflanzt, sondern auch Heilkräuter, die bis heute bei Krankheiten eingesetzt werden.
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